November 2021

Zur Lage in Kenia – Unsere Bitte um Spenden

Nach wie vor ist die Lage in Kenia sehr angespannt. Viele sind an Covid-19 erkrankt, an Impfungen ist kaum zu denken; andere erkranken an Malaria und Durchfällen, es fallen erhebliche Kosten für ärztliche Behandlung, zum Teil in stationärer Behandlung und Medikamente an. Diese, sowie die Behandlung im Krankenhaus müssen sofort bar bezahlt werden. Eine Versicherung kann sich kaum jemand von unseren Freunden leisten und wenn sie eine haben, ist es nicht sicher, dass diese die Kosten übernimmt.

So erreichten uns nach wie vor mehr Anfragen nach Unterstützung als geplant und vorhergesehen.

Im Nachfolgenden erfahrt ihr Hintergründe zu den einzelnen Personen und Familien, die wir gerne weiterhin unterstützen möchten.

Und deshalb ist unsere große Bitte:

Seht ihr euch in der Lage, die Menschen dort mit einer weiteren Spende zu unterstützen?

Wenn ja, freuen wir uns auf eine Überweisung – auch des kleinsten Betrages – auf unser Konto:

Gib mir eine Zukunft – Give me a fewchr. e.V.

Sparkasse Darmstadt

IBAN: DE67 5085 0150 0042 0041 11

BIC: HELADEF1DAS

Und hier nun zu den einzelnen Familien und Personen:

Zum Glück ist die Familie in Nairobi, deren Mitglieder im Frühjahr an Covid 19 erkrankt waren, wieder gesund. Der Vater hat nach wie vor keinen bezahlten Job, sodass wir ihn mit der Miete und einem kleinen Teil der Lebenshaltungskosten weiterhin unterstützen. Er kümmert sich um seine Familie sehr intensiv, gibt immer wieder auch Trainings, vermittelt in Konflikten und ist zur Stelle, wenn jemand – wie zuletzt geschehen- Hilfe braucht.

Das schlägt monatlich mit 200 € zu Buche, dazu kommt das Schulgeld für zwei seiner drei Kinder (pro Term ca. 200 €) Die Kinder besuchen eine private Grundschule und sog. „Babyclass“. Privat deshalb, weil die Zahlen in den staatlichen Schulen so hoch sind – 40 -50 Kinder pro Klasse - und der Lernerfolg dort eher mäßig ist.

Auch eine andere Familie in Limuru steckt nach wie vor in großen Nöten. Durch Corona sind die Jobs weggebrochen (sie hatten eine Saftbar an einer der Ausfallstraßen und verschiedene andere Jobs). Sie haben ein kleines Kind (12 Monate). Die Mutter ist jetzt wieder genesen, die Jobs fehlen immer noch. Beide haben jetzt eine kleine Hühnerfarm aufgebaut, mit der sie etwas Geld erwirtschaften können, brauchen jedoch weiterhin Unterstützung. Monatlich etwa 150 €

Die Mitglieder der somalischen Familie sind inzwischen als Flüchtlinge anerkannt, haben einen Platz für sich gefunden, ein „Haus“ gekauft. Dieses Haus ist ein gemauerter Raum ohne weitere Unterteilung, alles findet auf dem Boden statt.

Der ältere Junge ist jetzt im Schulkind-Alter und wir bemühen uns, dass er einen regulären Platz in der Schule bekommt, was bislang an einer Schuluniform zu scheitern droht.

Wir haben jetzt eine Lehrerin engagiert, die ihre Sprache spricht, die sich um die Familie kümmert, mit dem Sohn und der Mutter Englisch lernt und sie auch sonst unterstützt.

Denn die Sicherheit in dem Lager ist nicht sehr groß.

Der Mann war jetzt so krank, dass er nach Nairobi ins Krankenhaus ging, um sich genauer untersuchen zu lassen.

Das kostete alles zusammen, einschließlich der Fahrtkosten 400 €.

Gleichzeitig ist das Essen, das sie erhalten, nicht wirklich ausreichend und ihren Bedürfnissen entsprechend, sodass sie immer wieder um Hilfe nachfragen.

Dafür wollen wir ca. 600 € im nächsten Jahr bereitstellen.

Wir sind glücklich für einen anderen geflüchteten jungen Mann mit Unterstützung eines unserer Zertifizierungskandidaten eine Schule gefunden zu haben, die er seit Beginn dieses Jahres besucht. Im letzten Semester fand das Lernen nur digital statt, da alle Schulen in Kenia geschlossen waren und digital unterrichtet wurde. Dazu brauchte er einen Laptop, den wir ihm gesponsert haben. Er ist jetzt wieder im Lager und brauchte einen Stromanschluss, den wir ebenfalls finanziert haben. Insgesamt haben wir für die Ausstattung 400 € bezahlt.

Für das nächste Semester wird wieder Schulgeld fällig, das kommende Term steht nach Weihnachten vor der Tür und kostet wieder ca. 300 €

Für die Lehrer*innen in Othora haben wir jetzt wieder ein kleines „Gehalt“ gezahlt. Sie haben angefragt, ob wir nicht einen oder zwei weitere Lehrer in ihrer Ausbildung unterstützen können, denn sie streben nach wie vor die staatliche Anerkennung an und dazu brauchen sie vier ausgebildete Lehrer*innen. Für einen haben wir die Ausbildungskosten übernommen. Die Kurse dafür laufen in den jeweiligen Ferien, 4 Kurse müssen absolviert werden. Das sind 4 mal 250 € pro Ausbildungsjahr.

Ein weiterer Student braucht ebenfalls wieder Schulgebühren für das kommende Semester, wenn die Uni im neuen Jahr wieder losgeht. Kosten: 300 €

Er hat inzwischen an einem GFK-Training, das eine Kollegin aus Nigeria online gehalten hat, teilgenommen und ist so begeistert von der Gewaltfreien Kommunikation, dass er an der Uni einen Club, der sich mit diesem Thema befasst, gründen möchte. Er hat mit anderen einen Brief an den Dekan geschrieben und zusammen sind sie dabei eine Verfassung zu erstellen und den Club ins Leben zu bringen.

Für die Tochter eines verstorbenen Zertifizierungskandidaten übernehmen wir das Schulgeld. Sie ist inzwischen in der zweiten Klasse. Das schlägt mit 500 € pro Jahr zu Buche.

Für die drei Söhne einer weiteren Familie in Kisumu fallen in diesem Jahr noch Studien- und Schulgebühren an, der eine Sohn macht in diesem Semester seinen Abschluss, der andere braucht noch ein Jahr. Der jüngste Sohn besucht das dritte Jahr die weiterführende Schule.

Auch dazu brauchen wir wieder 400- 500 € im Jahr.

Wir kennen Esther und Charles, ein Ehepaar, beide als Lehrer*in tätig, seit wir 2009 Trainings in Nakuru gegeben haben.

Charles war Schulleiter an einer Brennpunktschule, war im letzten Jahr erkrankt, konnte nicht mehr arbeiten und erhielt deswegen die damit verbundene Zulage nicht mehr. Sie haben eine jüngere Tochter und zwei Söhne, die im April 2021 kurz vor der Abschlussprüfung standen. Die Familie konnte die Schulgebühren für die Söhne (Zwillinge) nicht mehr aufbringen. Wir haben die Schulgebühr für den einen Sohn übernommen und inzwischen auch die Gebühr für die Universität.

Jetzt kommt die Geschichte in der Geschichte:

Im August berichtete Charles von zwei Schülerinnen (3. und 7. Klasse) an seiner Schule, die von ihrem Vater vergewaltigt worden waren.  Die Familie der Mädchen lebte wie üblich auf dem Grundstück der väterlichen Familie. Beide Mädchen wurden von der Familie des Vaters verstoßen. Esther und Charles nahmen die Mädchen vorübergehend auf und wir unterstützen das finanziell.

Die Mutter der Mädchen wandte sich an die Polizei, es kam zu einem Gerichtsverfahren. Die Mutter sagte gegen Vater aus, er wurde zu lebenslänglicher Haft verurteilt.

Daraufhin wurde auch die Mutter von der väterlichen Familie verstoßen mit den Kleidern, die sie auf dem Leib hatte.

Charles hat sich um eine neue Unterkunft bemüht, damit die Drei nicht auf der Straße landeten. Wir konnten in einer Blitzaktion Geld sammeln, um die Miete und Kaution zu bezahlen und eine Grundausstattung an Nahrungsmitteln, Kleidung und Möbeln zu ermöglichen. Charles Idee war, der Mutter zu selbständigen Einkünften zu verhelfen, damit sie für sich und die Kinder sorgen konnte. Er fand ein Restaurant und die Mutter konnte sich innerhalb weniger Wochen damit etablieren. Es schien recht gut zu laufen.

An einen Abend war sie jedoch noch beim Reinigen des Restaurants zusammen mit ihrer Aushilfe, als schon die Ausgangssperre einsetzte. Zwei Polizisten bekamen das mit, traten die Tür ein, weil sie nicht schnell genug öffnen konnte, schlugen sie ins Gesicht und nahmen sie mit zur Polizeiwache, und sperrten sie über Nacht ein.  Charles erfuhr davon am nächsten Morgen, ging zur Polizeiwache, fand die Mutter im Schock vor und war selbst schockiert. Gegen Kaution, die wir für sie bezahlten, wurde sie freigelassen.

Sie hatte eine Verletzung im Gesicht, Charles brachte sie zur Behandlung zur örtlichen Krankenstation.

Am darauffolgenden Tag (25.10.) ging es ihr schlechter, sie hatte eine Schwellung am Hals und an einem Fuß. Sie wurde nach Nakuru ins Krankenhaus geschickt für weitere Untersuchungen.

Inzwischen hatten Nachbarn Geld zusammengelegt, sodass die Krankenhausrechnung bezahlt werden konnte. Am 26. abends war sie recht munter und freute sich auf die Entlassung. Die Nachbarn und ein Freund hatten für sie alles im Restaurant vorbereitet, sodass sie gleich wieder einsteigen konnte.

Es kam anders.

Als Charles sie am 27. morgens abholen wollte, erfuhr er in der Klinik, dass sie in der Nacht verstorben war. Es hieß an Nierenversagen.

Jetzt waren die beiden Töchter ca. 8 und 12 Jahre alt allein. Eine Tante wollte sie aufnehmen, die Mädchen wollten das nicht, sie waren schon einmal bei ihr und mussten auf dem Bauernhof arbeiten, statt zur Schule zu gehen.

Esther und Charles waren bereit sie zu ihren drei Kindern aufzunehmen, nachdem wir zugesagt hatten, dass wir für die Verpflegung und den Schulbedarf aufkommen.

Charles hat sich auch des Restaurants angenommen, er ist mit Begeisterung „Chef“, die Aushilfe betreibt das Restaurant unter seiner Aufsicht und es wird gut angenommen, es liegt mitten im Ort.

Der nächste Plan ist, sein Haus mit Regenrinne und einem 10.000-Liter-Tank zu versorgen, damit sie kein Wasser für das Restaurant mehr kaufen brauchen. Damit können sie den Gewinn steigern und auch die Nachbarschaft mit sauberem Trinkwasser versorgen.

Wir haben zugesagt, für die beiden Mädchen monatlich 150 € zu bezahlen. Charles rechnet damit, dass das Restaurant monatlich 50 € davon beitragen kann. Das erscheint derzeit plausibel.

Wir wünschen uns Unterstützung für den Unterhalt der Mädchen (vielleicht auch im Sinne einer „Patenschaft“, d.h. eines regelmäßigen Beitrages), damit sie nach all den Erlebnissen zur Ruhe kommen und sich auf das Lernen konzentrieren können.

Einerseits sind wir voller Freude darüber, was mit eurer und unserer Unterstützung zusammenkommt und was wir alles dadurch schaffen.

Andererseits bangen wir doch auch, ob wir das alles stemmen können und hoffen daher sehr

auf weitere tatkräftige Unterstützung von euch, die ihr bisher schon beigetragen habt, um die Menschen, die wir in Kenia kennen, auch weiterhin zuverlässig unterstützen zu können.

Wir danken euch jetzt schon von ganzem Herzen für eure Bereitschaft, die Menschen in Kenia zu unterstützen und nehmen jede Spende mit Freude in Empfang.

Und ein neues Projekt ist noch hinzugekommen: Schon lange hatten wir die Idee, in Rusinga eine Schule mit dem Hintergrund der Gewaltfreien Kommunikation zu errichten. Der Platz bzw. das Land dafür ist vorhanden; was fehlt ist das Gebäude, die entsprechend ausgebildeten Lehrer- und Lehrerinnen, Material …..

Nun haben wir durch einen kanadischen Freund, der sein Geld in einem solchen Projekt anlegen möchte, dieses Geld in Aussicht und planen mit dem kenianischen Netzwerk zusammen diese Schule. Ein erster Schritt ist eine Bauvorlage sowie die Ausbildung der Lehrer*innen.

Auch dazu freuen wir uns über Unterstützung durch eure Spenden.

Wir können garantieren, dass alle Spenden ohne Abzüge bei den betroffenen Menschen ankommen; wir bezahlen lediglich die Bankgebühren, weitere Kosten fallen nicht an.

Hier noch einmal unser Konto:

Gib mir eine Zukunft – Give me a fewchr. e.V.

Sparkasse Darmstadt

IBAN: DE67 5085 0150 0042 0041 11

BIC: HELADEF1DAS

Stichwort: Kenia

Natürlich erhaltet ihr zeitnah eine Spendenbescheinigung zugesandt. Gebt dafür bitte eure Post- oder Mailadresse an.

Wir sind schon jetzt voll des Dankes für eure Bereitschaft zu spenden,

wünschen euch alles Gute und dass ihr selbst gesund bleibt.